Was ist HPV?

Die Abkürzung HPV steht für “Humanes Papillomavirus”.

Es gibt über 100 unterschiedliche HPV-Typen. HPV gibt es schon seit vielen Jahrtausenden, wie Untersuchungen an Mumien zeigen konnten. Auch findet man HPV an unterschiedlichsten Körperregionen wie zum Beispiel Fingernägeln. Aus bisher ungeklärter Ursache führt eine HPV-Infektion jedoch nur in bestimmten Körperregionen zu Problemen. Dazu gehören der Genitaltrakt, der Bereich des Darmausganges und der Rachenraum. Die Übertragung in diesen Körperregionen findet durch Hautkontakt und da im überwiegenden Prozentsatz im Rahmen des Geschlechtsverkehrs, des Anal- und Oralverkehrs statt.

Die Infektion kann zu einem Wachstum von meist kleinen tumorartigen Knötchen führen. Diese sind im überwiegenden Prozentsatz gutartig, werden Genitalwarzen genannt und bilden sich auch in den meisten Fällen von selbst zurück. Verursacht werden diese Veränderungen durch die Gruppe der sogenannten „low risk“-Viren.

Im Gegensatz dazu können Viren aus der Gruppe der „high risk“-Viren Vorkrebsveränderungen (Dysplasien) und schließlich auch Krebs, sprich bösartige Tumore verursachen. Das ist in erster Linie der Gebärmutterhalskrebs. Weiters können seltene bis äußerst seltene Karzinome zum Beispiel im Bereich der Scheide (Scheidenkarzinom), des Scheideneinganges (Vulvakarzinom), des Darmausganges (Analkarzinom), des Nasenrachenraumes (Kehlkopf- und Rachenkrebs) und des Penis (Peniskarzinom) durch HPV verursacht werden.

Die Verbreitung von HPV

Die HPV-Infektion ist eine sehr häufige Infektion. Großen epidemiologischen Studien zu Folge bekommen drei von vier sexuell aktiven Menschen irgendwann eine HPV-Infektion.

In den meisten Fällen verursacht eine HPV-Infektion keine Symptome und heilt unbemerkt aus. Genauere Untersuchungen der HPV-Infektion gibt es nur für Frauen. Betroffen sind vor allem junge Frauen. So konnte gezeigt werden, dass die Infektionsrate von Frauen jünger als 30 Jahre bei etwa 25% und bei Frauen älter als 30 Jahre bei nur 8% liegt.

Das Immunsystem ist in der Lage, die Infektion mit Viren der „low risk“-Gruppe im Schnitt in fünf Monaten und mit Viren der „high risk“-Gruppe im Schnitt in acht Monaten erfolgreich zu bekämpfen und das Virus zu eliminieren. In einem Zeitraum von zwei Jahren haben 90% aller Frauen die Infektion überwunden. Diese „Virussäuberung“ kann jedoch auch ausbleiben und es kann die Virusinfektion weiter inaktiv bestehen bleiben, im Einzelfall auch über viele Jahre. In unterschiedlichem Zeitabstand kann die Infektion schließlich krankhafte Veränderungen wie zum Beispiel Genitalwarzen verursachen.

Aufgrund dieser manchmal sehr langen so genannten „Latenzzeit“ zwischen Infektion und der Entwickelung von Veränderungen, ist es im Einzelfall oft sehr schwierig, den Sexualpartner zu identifizieren, der die Infektion tatsächlich übertragen hat und aus medizinischer Sicht auch nicht wichtig. Ist das HPV-Testergebnis bei einer Frau positiv, so findet man zu 70% bei ihren männlichen Sexualpartnern ebenfalls eine HPV-Infektion.

Folgen einer HPV-Infektion

Durch kleine Verletzungen in der Haut beziehungsweise der Schleimhaut kann das HPV-Virus eindringen und die sogenannte „Basalzellschicht“ infizieren. Zellen dieser tief liegenden Schichte produzieren durch Teilung jene Zellen, die zur Hautoberfläche hin langsam verhornen und schließlich an der Hautoberfläche abgestoßen werden. In dieser oberflächlichsten Schicht der Haut und der Schleimhaut befinden sich weder Blut- noch Lymphgefäße. Hier fällt es dem Immunsystem des Menschen viel schwerer, eine Immunantwort gegen einen Krankheitserreger zu produzieren als gegen Krankheitserreger im Inneren des Körpers.

Grossteil heilt von selbst

Etwa 30 bis 40 HPV-Typen besiedeln den Genitaltrakt. Es kann nicht oft genug erwähnt werden, dass der Großteil aller HPV-Infektionen von selbst abheilt und keinerlei Symptome verursacht. Die häufigsten HPV-induzierten Veränderungen sind die so genannten Genitalwarzen oder auch auf lateinisch „Condylomata acuminata“. Diese werden fast ausschließlich von den HPV-Typen 6 und 11 verursacht. Das Ausmaß des Befalles ist meistens nicht sehr ausgeprägt. Manchmal finden sich lediglich einige wenige, mikroskopisch kleine Warzen, die nur durch Zufall im Rahmen einer gynäkologischen Untersuchung festgestellt werden.

Manchmal findet sich aber auch ein sehr intensiver Befall von Warzen, die einige Zentimeter im Durchmesser halten können und im Extremfall ganze Warzenrasen bilden können, die nicht nur den Genitaltrakt sondern auch den Enddarmbereich betreffen können.

CIN, VIN & AIN

Die Gruppe der „high risk“-Viren und hier vor allem die Typen 16, 18, 45, 31 können Vorkrebsveränderungen, sogenannte Dysplasien verursachen. Mit Abstand am häufigsten ist der Gebärmutterhals betroffen.

Vorkrebsveränderungen, also Dysplasien des Gebärmutterhalses, auch Zervix genannt, werden als „cervikale intraepitheliale Neoplasien“ (CIN) bezeichnet. In Analogie dazu werden Dysplasien der Scheide „vaginale intraepitheliale Neoplasien“ (VAIN), Dysplasien des Scheideneinganges „vulväre intraepitheliale Neoplasien“ (VIN), Dysplasien des Darmausganges „anale intraepitheliale Neoplasien“ (AIN) genannt. Dem Schweregrad der Dysplasie entsprechend, werden diese als leicht, mittel oder schwer bezeichnet, je nachdem, wie viel der Dicke der Hautschicht oberhalb der Basalzellschicht von HPV-veränderten Zellen erfasst ist. Am Beispiel des Gebärmutterhalses (Cervix) werden diese Dysplasien (Vorkrebsveränderungen) im Falle einer leichten Dysplasie CIN I, einer mittelgradigen Dysplasie CIN II oder einer schweren Dysplasie CIN III genannt. Erst wenn alle Schichten erfasst sind, durchbrechen diese Zellen die Basalzellschicht und erhalten so Anschluss zu Blut- und Lymphgefäßen. Wenn die Zellen der schweren Dysplasie die Basalzellschicht durchbrochen haben, wurde aus der Dysplasie ein frühes Karzinom.

Diagnose einer HPV Infektion

Eine HPV-Infektion verursacht zu Beginn keinerlei Symptome und die meisten Menschen sind in der Lage, unbemerkt die Infektionen mit ihrem eigenen Immunsystem erfolgreich zu bekämpfen. Aus diesem Grund ist es auch nicht notwendig, nach einer HPV-Infektion zu suchen, vor allem auch deshalb nicht, weil das Wissen um das Vorhandensein einer HPV-Infektion bei vielen Frauen Gefühle wie Unsicherheit, Angst, Wut und Scham auslösen können. Dieser Umstand beeinträchtigt dann vielfach das Sexualverhalten und beeinträchtigt den genussvollen und erfüllenden Umgang mit Sexualität. Nach den Empfehlungen der neuesten Guidelines soll Frauen ab dem 30. Lebensjahr ein HPV- Test alle 3 Jahre empfohlen werden. Dies soll übermäßige Kontrollen vermeiden.

Es ist daher besonders wichtig zu vermitteln, dass HPV-Infektionen fast so häufig sind wie Infektionen mit dem Schnupfenvirus und dass diese Infektion in den allermeisten Fällen von selbst verschwindet. Aus diesem Grund ist es auch überflüssig, Angst vor der Übertragung zu haben, da ja fast jeder sexuell aktive Mensch irgendwann eine HPV-Infektion bekommt. Außerdem gibt es keine in ihrer Wirksamkeit bewiesene Behandlung gegen eine symptomlose HPV-Infektion.

Anders sieht es mit der Diagnose von krankhaften Veränderungen aus, die von einer HPV-Infektion verursacht werden können. Hier ist an erster Stelle der regelmäßige Krebsabstrich (Pap-Abstrich) im Rahmen der gynäkologischen Vorsorgeuntersuchung beim Frauenarzt oder der Frauenärztin zu erwähnen. Dabei wird mit einem Bürstchen über die Oberfläche des Gebärmutterhalses gestrichen und die Zellen, die sich dabei im Bürstchen verfangen, werden auf einen Objektträger ausgestrichen und dieser unter dem Mikroskop untersucht. Hat eine HPV-Infektion zu einer Vorkrebsveränderung geführt, findet man mit großer Wahrscheinlichkeit auffällige Zellen im Abstrich. Je nach Schweregrad wird die Bezeichnung Pap IIID oder Pap IV gewählt.

Liegt nun ein solches Ergebnis vor, dann ist der nächste Schritt, eine Kolposkopie durchzuführen. Dabei wird der Gebärmutterhals mit einer wässrigen Essiglösung gefärbt und unter dem Vergrößerungsglas angesehen und im Bedarfsfall eine kleine Gewebeprobe gewonnen. Diese wird dann wiederum im Mikroskop untersucht und eine Diagnose wie zum Beispiel CIN I bis III (siehe weiter oben) gestellt. Die Kolposkopie und Biopsie stellt auch die Methode der Wahl zur Diagnose von Vorkrebsveränderungen von Scheide (VAIN), des Scheideneinganges (VIN) und des Analkanals (AIN) dar.

Es ist auch möglich, das Virus nachzuweisen. Dabei wird gleich wie beim Krebsabstrich mit einem Bürstchen über den Gebärmutterhals gestrichen und das Bürstchen anschließend in ein Röhrchen gegeben. Im Rahmen einer speziellen Laboruntersuchung wird dann das Virus mittels Polymerasekettenreaktion (PCR) im Reagenzglas so weit vermehrt, dass es schließlich nachgewiesen werden kann. Zwei Testverfahren sind derzeit häufig in Gebrauch. So wird zum Beispiel mit dem cobas®-Test der Firma Roche aus der Gruppe der „Hochrisiko“-Typen nur die Virustypen HPV 16 und 18 extra bestimmt, alle anderen in einer Gruppe, dem sogenannten „Pool“ zusammengefasst. Mit dem PapilloCheck®-Test der Firma Greiner hingegen kann festgestellt werden, um welchen Virustyp es sich im Speziellen handelt.

Die verschiedenen Arten der HPV Therapie

Bezüglich Genitalwarzen gilt ähnliches wie für die HPV-Infektion: der Großteil bildet sich mit Hilfe des Immunsystems von selbst zurück.

Für die Behandlung stehen zwei Therapieformen zur Verfügung: von der Patientin selbst durchzuführende Lokaltherapien (Cremen, Salben und Tinkturen) oder die vom Arzt/Ärztin durchzuführende lokale Zerstörung mittels Kälte, Hitze oder Lasertherapie. Lokaltherapien kann die Patientin jedoch nur durchführen, wenn es sich um äußere Warzen, also Warzen, die die Patientin selbst sieht, handelt. Warzen, die die Scheide oder den Gebärmutterhals betreffen, eignen sich für solche Therapien nicht.

Wie Feigwarzen bilden sich auch Dysplasien des Gebärmutterhalses häufig von selbst zurück und müssen daher nicht immer behandelt werden. So bilden sich geringgradige Dysplasien (CIN I) in über 80% der Fälle unbehandelt zurück. Die Wahrscheinlichkeit, dass sich Dysplasien von selbst zurückbilden, nimmt mit zunehmendem Schweregrad ab. So bilden sich CIN III Veränderungen nur mehr in etwa 10% der Fälle ohne Behandlung zurück, bei Frauen vor dem 25. Lebensjahr ist der Prozentsatz jedoch viel höher.

Konisation

Die in Österreich am häufigsten zur Anwendung kommende chirurgische Behandlung von Gebärmutterhalsdysplasien ist die Konisation, die einerseits nach einer veralteten Methode mit dem Messer oder mit der schonenderen modernen Methode mit einer Elektroschlinge (LLETZ-Methode) durchgeführt werden kann. Für die Dysplasien der anderen Lokalisationen (VAIN, VIN, AIN) gilt Ähnliches. Geringgradige Dysplasien können beobachtet werden und höhergradige Dysplasien sollten entweder chirurgisch entfernt oder lokal zerstört werden, wobei sich hier vor allem die Zerstörung der Veränderungen mittels Lasertherapie anbietet.

Eine gezielte medikamentöse Behandlung von HPV-Infektionen selbst beziehungsweise deren Folgeerscheinungen den Dysplasien, galt bis vor Kurzem als nicht möglich.

Trichloressigsäure bei cervikalen Dysplasien

Uns ist es ein Anliegen Frauen eine Operation möglichst zu ersparen.

Die derzeitige Standardmethode für hochgradige Dysplasien stellt die Konisation dar. Die Effizienz dieser Operation ist hoch und das Risiko überschaubar. Nichts desto trotz wird ein Teil des Gebärmutterhalses entfernt und je nach Ausmaß der Entfernung steigt bei Frauen im gebärfähigen Alter das Frühgeburtsrisiko. Zum anderen handelt es sich um einen, zwar kleinen, operativen Eingriff, der meist in Vollnarkose durchgeführt wird und viele Frauen gerne vermeiden möchten.

Unter bestimmten Voraussetzungen ist die Behandlung einer cervikalen intraepithelialen Dysplasie (CIN) mit Trichloressigsäure möglich und es können Heilungsraten nach einmaliger Anwendung von 82% erreicht werden. Bei einer zweiten Behandlung erreicht die Rate bereits über 90%.

Die Behandlung erfolgt in Lokalanästhesie in der Ordination. Sie werden in den nächsten 2-3 Wochen an vermehrten Ausfluss leiden, ein Krankenstand ist nicht notwendig. Sie sind danach voll einsatzfähig.

Ob diese Anwendung bei Ihnen in Frage kommt, kann erst in Zusammenschau aller Befunde und nach einer, bei uns durchgeführten Kolposkopie, entschieden werden. Wir beraten Sie umfassend und entscheiden nach aktuellen medizinischen Standards mit Ihnen gemeinsam welche Variante für Sie am geeignetsten ist.

Zeitungsbericht: https://www.derstandard.at/story/2000033872030/auf-gebaermutterhalstrichloressigsaeure-als-therapie-fuer-krebsvorstufe

Studie: https://journals.lww.com/greenjournal/Fulltext/2016/02000/Short_Term_Efficacy_of_Trichloroacetic_Acid_in_the.25.aspx

Trichloressigsäure zur Condylombehandlung in der Schwangerschaft

Condylome in der Schwangerschaft sind häufig aber sie stellen nicht automatisch ein Geburtshindernis dar. Ein geplanter Kaiserschnitt ist daher nur in Ausnahmefällen notwendig. Condylome können zwar kosmetisch störend sein, stellen aber kein erhöhtes Krebsrisiko dar. Standardmedikamente sind in der Schwangerschaft als Therapie nicht möglich, nachdem sie embryotoxisch wirken könnten. In speziellen Fällen führen wir in der Ordination die Behandlung mit Trichloressigsäure durch. Diese Behandlung hat keine Auswirkung auf das ungeborene Kind.

HPV Impfung/ Gardasil9

Der seit 2016 erhältliche Impfstoff Gardasil 9 schützt gegen die HPV Typen 6, 11, 16, 18, 31, 33, 45, 52 und 58.

Die Impfung ist derzeit für Mädchen und Buben ab dem 9. Lebensjahr zugelassen und wird bis zum 12. Lebensjahr von der gesetzlichen Krankenkasse bezahlt. Entgegen weitläufiger Meinung ist die Impfung auch bei einer bestehenden nach einer durchgemachten HPV-Infektion bzw. Krebsvorstufe sinnvoll, da die natürliche Infektion mit HP-Viren keine anhaltende Immunität hervorruft. Die derzeitige Empfehlung ist daher im Alter zw. 9- 45 Jahren zu Impfen. Durch die Impfung erzielt man einen lebenslangen Schutz gegen die neun häufigsten Virustypen und reduziert das Risiko für CIN 2 und CIN 3 und Genitalwarzen um über 90%

Die Impfung ist kein Ersatz für Routineuntersuchungen zur Zervixkarzinom-Früherkennung. Da kein Impfstoff zu 100% wirksam ist und GARDASIL 9 nicht vor jedem HPV-Typ oder zum Zeitpunkt der Impfung bereits bestehenden HPV-Infektionen schützt, bleiben die Routineuntersuchungen (PAP-Tests) zur Zervixkarzinom-Früherkennung von entscheidender Wichtigkeit uns sollten unverändert durchgeführt werden.

Impfungen können Sie gerne bei uns in der Ordination durchführen lassen. Kosten pro Impfung betragen 200 Euro.

Studie zur Wirksamkeit Gardasil 9: https://www.thelancet.com/journals/lancet/article/PIIS0140-6736(17)31821-4/fulltext

HPV Screening

Im Rahmen des derzeit bestehenden nichtorganisierten Zervix- karzinom-Vorsorgeprogramms soll Frauen ab dem 30. Lebensjahr zumindest alle 3 Jahre ein validierter HPV-Test empfohlen werden. Dies gilt für HPV-geimpfte und nicht HPV-geimpfte Frauen. Dabei soll eine routinemäßige Ko-Testung, das bedeutet ein gleichzeitiger Pap-Abstrich vermieden werden, alternierend können beide Verfahren eingesetzt werden.

HPV Test zur Diagnosestellung

Ein HPV-Test dient entweder der Feststellung, ob eine Infektion mit einem High-Risk- oder einem Low-Risk-HP-Virenstamm vorliegt, es kann aber auch festgestellt werden, um welchen Virentyp es sich handelt. Bei einem HPV 16 ist die Chance auf Selbstheilung einer Krebsvorstufe – Dysplasie – geringer als mit einem anderen HP-Virusstamm. Bei einem unklarem PAP-Abstrich – PAP III – dient der HPV-Nachweis dazu, um zwischen einer simplen vaginalen Infektion und einer Krebsvorstufe durch HPV-Viren zu unterscheiden.

HPV Test zur Verlaufskontrolle, Operations-/Behandlungsnachsorge

Nach einer Konisation kann mit einem HPV-Test festgestellt werden, ob die HPV-Virus-Infektion noch vorhanden ist. Auch wenn im Rahmen der Konisation die Krebsvorstufe im Gesunden entfernt wurde, kann die HPV-Virus-Infektion bestehen bleiben, was das Risiko für das Wiederauftreten von Krebsvorstufen erhöht.

Immunmodulation

Der Immunmodulator mit der Summenformel C14H16N4 ist ist ein Arzneistoff zugelassen zur Behandlung von kleinen, oberflächlichen Basalzell-Hautkrebserkrankungen (Basaliom), durch chronische Lichtschädigung verursachte Krebsvorstufen der Haut an Gesicht, Handrücken, Stirn, Glatze, Nase und Ohr (aktinischer Keratose) und Feigwarzen (Condylomata acuminata).

Der Immunmodulator richtet sich nicht direkt gegen Viren und Krebszellen, sondern greift in das Immunsystem ein und hilft dem Körper diese Veränderungen selbst zu bekämpfen. Als Immunmodulator aktiviert es das Immunsystem der Haut.

Der Immunmodulator verursacht eine milde Entzündungsreaktion und bindet an den „Toll-like Receptor“ (TLR). Der TRL ist ein Oberflächenmolekül von Immunzellen, insbesondere von Makrophagen. Wenn sich krankhafte Stoffe (Viren und Krebszellen) daran anlagern, vermittelt der TLR dem Immunsystem das Signal „fremd“ („nicht zum Körper gehörig“) und das Immunsystem zerstört diese Strukturen. Häufig kommt es aufgrund der Wirkungsweise des Immunmodulators zu einer kurzfristigen Erhöhung der Körpertemperatur und Hautreizungen und sollte nicht in der Schwangerschaft und Stillperiode angewandt werden.

Neben den Indikationen, für die der Immunmodulator zugelassen ist, gibt es weitere Erkrankungen bei denen sich dieses Arzneimittel als sehr wirkungsvoll erwiesen hat. Dazu gehört die Behandlung von Vorkrebserkrankungen des Analkanals (AIN) und des Scheideneinganges (VIN). Bezüglich neuer Therapiekonzepte zur Behandlung von Dysplasien des Gebärmutterhalses siehe Behandlungsansatz.